Nach dem erfolgreichen nationalen Regattahöhepunkt am Wittensee Ende September ging es zum nächsten Highlight nach Cadiz – die 2023 IQFOIL Youth&Junior World Championships standen für 2 der 3 SVW Surfer an. Das Material ging mit dem Berliner Team vom WSEV im Schlauchboot direkt von der Deutschen Bestenermittlung nach Spanien – ein großer Dank dafür an den Wannsee! Der Transport im Flugzeug wäre viel teurer, aufwändiger und unsicherer gewesen. Günstig geflogen wurde ab Nürnberg mit Ryan nach Sevilla und dann mit Leihauto 1,5 Std. gen Süden durchs schöne Andalusien.

Eddie und Lenny fuhren erstmals in der selben Altersklasse U 19, die mit 139 Startern das größte der 4 Felder U 17 männlich/weiblich und U19 Männlich /weiblich bildete. Insgesamt waren 359 Jugendliche am Start. Der Club in Cadiz / Puerto Sherry verfügt über eine ideale Logistik, die Rampe ist 150 m breit, so dass es zumindest beim Auslaufen kein allzugroßes Gedränge gab. Nebst Hallen und Zelten gab es auch Kunstrasenbahnen zum schonenden Aufbau des Materials. Das Deutsche Team war mit 11 Sportlern dabei, 3 aus Schleswig - Holstein, 3 aus Berlin, 1 aus Baden- Württemberg und 4 aus Bayern. Bei der Eröffnungszermonie schien noch die Sonne, doch die Veranstalter wussten schon warum – für den nächsten Tag waren bis zu 48 Knoten Wind angesagt. Also hieß es früh raus zum ersten Trainingstag, Aufbauen im Dunkeln und raus aufs Wasser. Doch der Sturm kam früher als erwartet, um 9 Uhr waren es schon 32 Knoten in den Böen, stetig steigend! Viele kamen nach ein paar Höllenritten gleich wieder in den Hafen, auch nicht um gleich am ersten Tag Materialbruch oder Verletzungen zu riskieren. Schließlich wurde Training und damit auch ein eventuelles Practice Race abgebrochen, die Zelte nochmals gesichert und jeder suchte einen sicheren Platz. Spätestens als der Wind die Trailer auf dem Parkplatz wegschob war klar, dass es heftig würde. Außer ein paar vollgelaufenen Trainerschlauchbooten, verbogenen bzw. umgestürzten Bäumen, Scheibenbruch und undichten Wohnungen gings dann doch glimpflich aus.

Am nächsten Tag hieß es dann aufräumen und trockenlegen, Materialpflege und … warten auf Wind. Zeit für Teambuilding und Trainerbriefing also. Doch schließlich kam die Seebrise und es hieß raus aufs Wasser. Es gab 2 Raceareas in der Bucht, eine weiter draußen mit höheren Wellen eine mehr Richtung Sandstrand am Buchtende. Wer wo wann startet und ob Kursrennen, Slalom oder Marathon wird täglich neu ausgeschrieben. Auch werden Flotten gebildet und darin noch Läufe mit bis zu 18 Starten bei einem Slalom. Alles wird mit Flaggen und Tönen signalisiert – viel zum Merken für die Sportler – manchmal hilft nur der Spickzettel auf dem Handrücken und natürlich der Support der Trainer. Das deutsche Trainerteam bestand aus Diederik Bakker (ehem. Bundestrainer), Vincent Langer (Landestrainer Schleswig Holstein) und Elias v. Maydell aus Berlin, die sich die Betreuung gut aufgeteilt haben. Nach Tag eins standen ein Kursrennen (Lenny 33, Eddie 45) und 2 Slaloms (Lenny 7+7, Eddie 15, DNC) zu Buche, bei tricky Bedingungen ein harter Start, zumal sich viel Müll im Wasser befand, der die Foiler von den Flügel holte.

Am 2. Tag kam der Wind spät und mit 12 bis 14 Knoten, so dass 3 Kursrennen gefahren werden konnten. Lenny konnte mit 20, 19 und 21 stabile Plätze einfahren, Eddie fiel mit 54, 64, 59 etwas zurück und kam damit nicht in die Goldfleet, d.h. die bessere Hälfte. Der 25.10.23  brachte den längsten Renntag - 5 Slaloms, Abriggen im Dunkeln und müde Gesichter. Folge: Essen fassen und ins Bett! Tag 4 begann mit Sonne und sich aufbauender Seebrise, die dann schließlich 18 Knoten aus Südwest brachte. Für unsere 2 SVWler wurden 5 Kursrennen in der Goldfleet, 4 in der Silverfleet gefahren, bei hoher steiler Welle, also die Läufe 12 bis 16. Leider lief es an diesem Tag gar nicht gut, bei Lenny standen die Plätze 55, 52, 58, Frühstart, 47 zu Buche, Eddie gings etwas besser mit den Plätzen 50, 20, 37, dann aber Abbruch. Der letzte Renntag brachte zunächst Regen, später leichte Winde von 8 bis 10 Knoten, damit waren leichtere Surfer im Vorteil.

Vom Strand aus konnte man die Slaloms gut beobachten, gleichzeitig gab es lifestream mit drohnen und tracking. Lenny konnte sich deutlich steigern und die Plätze 8, 3,8 und 6 brachten ihm schließlich Platz 43 ein. Fürs erste Jahr im starken U 19 Feld bei verhältnismäßig wenig Trainingsaufwand ein sehr gutes Ergebnis und eine gute Basis fürs nächste Jahr! Eddie ist noch 16 und hat trotzdem schon gut Fuss gefasst, wobei der 111. Platz seinen Qualitäten nicht ganz gerecht wird.

Weitere Infos unter https://2023iqyjworlds.sailti.com/en/default/races/race

Bilder: https://iqfoilclass.photoshelter.com/gallery-collection/Day-2/C0000CRxcBRhdHo8

Videos unter:  https://www.youtube.com/@iqfoilclass

Zwei Wochen zuvor war in diesem Revier der Sail GP zu Gast – die Formel 1 der Segler. https://sailgp.com/races/season-4/spain-sail-grand-prix-andalucia-cadiz/overview/

Am Wittensee nähe Kiel fand die internationale deutsche Jugendmeisterschaft im vorolympischen Windsurfen statt. Knapp 70 Windsurfer kämpften vier Tage lang bei ruppigen Bedingungen in ihren jeweiligen Klassen um den Sieg. Die sehr gut organisierte Veranstaltung war von schwierigen Bedingungen geprägt, die allen Teilnehmern viel abverlangt haben. In der U19 Wertung konnte sich Lenny nach sechs Rennen und einigen engen Zweikämpfen den Sieg sichern. Die ursprüngliche Wertung zur Deutschen Meisterschaft wurde vom DSV wenige Tage zuvor leider zurückgenommen, womit Lenny der Titel „Deutscher Meister“ leider verwehrt bleibt. Als Gewinner der Deutschen Bestenermittlung 2023 in der Klasse Open Windfoil Youth und IQ Foil Youth, schlägt Lenny aber alle deutschen Nachwuchskaderfahrer U19. Ein toller Erfolg!

Regatta-Ergebnisse: Wittensee Foiling - manage2sail

Livestream vom letzten Tag: YouTube

422 Teilnehmer gab es bei der diesjährigen Europameisterschaft in der vorolympischen Windsurfklasse IQ-Foil Youth&Junior. Vor der beeindruckenden Kulisse von Torbole kämpften die Surfer und Surferinnen aus 36 Nationen 6 Tage lang um den Sieg. Am Gardasee wurden bei der Junioren-Europameisterschaft die Titel in den Altersklassen U19 und U17 vergeben, jeweils für Damen und Herren. Bei zwischen Regen und Sonne wechselndem Wetter gab es jeden Tag guten Wind und anspruchsvolle Bedingungen. Mit dabei waren 9 Deutsche von denen sich Lucy, Eddie und Lenny jeweils als 35. von 58 (U19 Damen), 79. von 153 (U17 Herren) und 63. von 145 (U19 Herren) platzieren konnten.

Link zur Regatta: 2023 iQFOiL Youth & Junior Open European Championships - Torbole (sailti.com)

Die Windsurfer vom SV-Wacker nahmen im Rahmen des Ostertrainings an einer Trainingsregatta teil, die in Campione am Westufer des Gardasees mit 119 Teilnehmern stattfand. In vier Tagen wurden bei gutem Wind und frischen Temperaturen 10 spannende Rennen gefahren. Lucy, Eddie und Lenny kamen in ihren jeweiligen Altersklassen auf die Ränge 7. von 15, 23. von 42 und 18. von 48 was ohne des Wintertrainings wohl kaum möglich gewesen wäre. Ein erster Vergleich mit den anderen Surfern aus 14 Nationen war sehr hilfreich, um zu sehen, woran man besonders arbeiten muss.

In den Faschingsferien ging es für Lucy, Eddie und Lenny nach Lanzarote zu einem Wintertraining mit Tschechischen und Norwegischen Trainingspartnern unter der Leitung von Trainer Diederik. Alle 7 Tage wurde ausgiebig gesurft mit der Marina Rubikon im Süden der Insel als Ausgangspunkt.
So konnten viele Wasserstunden gesammelt werden die sich aufgrund der verschiedenen Windbedingungen sehr abwechslungsreich gestaltet haben. Zudem konnte in schwierigen welligen Bedingungen mehr Erfahrung gewonnen werden. Letztendlich konnten sich jeder wesentlich verbessern und an seien Schwachstellen arbeiten.

Ende des Jahres fand in Cadiz die letzte Regatta 2022 und die erste Trainingseinheit 2023 statt. An board waren Lucy Schleicher, Eddie Burger und Lenny Friemel, wobei Lucy und Lenny erstmals mit dem vorolympischen Material, sprich 8 qm Segel und Carbonfoilmast mit 900er Frontwing unterwegs waren. Mit nur einem Tag Training gings in die New Years Regatta des andalusischen Seglerverbandes, an der 23 Foiler aus 4 Nationen teilnahmen. Schwache Winde und fremdes Revier mit Atlantikdünung waren eine Herausforderung, doch mit den Tipps von Trainer Diederik Bakker lief es von Tag zu Tag besser. Am Ende waren es für Lucy Platz 11, Eddie Platz 5 (von 10 in U17) und Lenny Platz 9, wobei er Anfangs sogar führte, aber ein Frühstart und ein Bojenfehler zurückwarfen. Mit Luft nach oben ging es in 3 weitere Foiltage in entspannter Trainingsatmosphäre - was will das Regatta - Surferherz mehr als ins Neue Jahr zu fliegen.

Die Europameisterschaften der IQ Foiler U 19 und U 17 fanden ab  29.10. bis 05.11. der Bretagne statt – satte 1.500 km west-wärts. Insgesamt fast 300 Starter aus 25 Ländern, davon nur 7 Deutsche, kämpften im stürmischen Atlantik unter der Leitung des olympiaerfahrenen Trainers Diederik Bakker. Trotz vorherigem einwöchigem Training mit Böen bis 25 Knoten, waren die Wellen, Strömung bei 5 m Tidenhub und schnell wechselnden Wetterlagen in den Regatten eine besondere Herausforderung für vor allem Binnenseen gewöhnte Windfoiler. Lenny gelang es im Slalom mit drei Platzierungen unter den ersten vier, seine Qualitä-ten unter Beweis zu stellen. An Folgetag waren bei Sturmböen bis 40 Knoten keine Rennen möglich und auch an den folgenden beiden Tagen wurde unter teils extremen Bedingungen mit Starkregen und Böen den Athleten alles abverlangt. Lenny belegte die beste Platzierung der deutschen Teilnehmer mit Platz 15 von 93 U 17 Foilern. Auch Lucy Schleicher und Eddie Burger erzielten achtbare Erfolge.

Links:
https://2022iqyjeuropeans.sailti.com/en/default/races/race
https://www.bayernsail.de/index.php/85-bsv-artikel/1253-bayerischer-nachwuchs-surft-bei-meisterschaften-zum-erfolg

Lenny hofft auf die Aufnahme in einen nationalen Kader um noch mehr und intensi-ver trainieren zu können. Jeder Wassertag zählt! Kurzfristig haben die Bayerischen Kadereltern ein Weihnachtstraining mit Regattateilnahme in Cadiz/Spanien organi-siert. Der Umstieg in die U 19 Klasse wird spannend, denn das Segel wird größer. Aber auch die Konkurrenz!

Bericht: Schorsch

Vom 23. bis 28. August fand in Silvaplana (SUI) die WM in der IQ Foil Youth/Junior Klasse statt. Es nahmen 248 Teilnehmer aus 28 Nationen in den Altersklassen U15, U17 und U19 teil. Lenny ging mit noch 93 anderen in der U17 Junioren Klasse an den Start. Mangels Windes konnte nur an vier Tagen der sonst zuverlässige Malojawind gesurft werden. Nach den ersten sechs Rennen wurde die Gruppe in eine bessere und schlechtere Hälfte geteilt, wobei sich Lenny für die Bessere sog. Gold Fleet qualifizieren konnte. An den letzten beiden Tagen mit jeweils einem Rennen konnte sich Lenny noch auf den 33. Gesamtrang verbessern. Neben bei gab es noch Möglichkeiten zum PumFoilen, Windfoilen und die erste Engadiner Nacht Tow-In Session mit den Freestylern Baltz Müller, Yentel Caers u.a.

Weitere Eindrücke von dieser Veranstaltung in wunderbarer Landschaft unter:

https://2022iqyjwolds.sailti.com/en/default/races/race

Bericht: Schorsch

Berlin holt den Meister und Vizemeistertitel: Mit Jakob Ditzen (Platz 1) und Elias von Maydell (Platz 2) stehen zwei Berliner Surfer auf dem Podium. Den umkämpften dritten Platz konnte Meno Büchler vom SC Kiel für sich entscheiden.

Zu den gemeinsamen Internationalen Deut-schen Jugendmeisterschaften (GIDJM) vom 10. bis 16. August in Kiel-Schilksee sind erstmals die Surfer der Klasse Open Windfoil am Start. Auch wenn die OWY-Klasse eine sogenannte Boxrule Klasse ist, in der das Material innerhalb der gegebenen Grenzen frei wählbar ist, sind alle 19 Teilnehmer auf IQFoil Youth Boards der internationalen vorolympischen Klasse gestartet.

Gleich der erste Wettkampftag bot gute Windbedingen, gefahren wurde das Format Slalom. Am nächsten Tag kam der Wind etwas später, trotzdem konnten an den ersten beiden Tagen insgesamt 8 Wettfahrten absolviert werden. Besonders für das Berliner Team lief es gut, Jakob Dietzen führte nach fünf Siegen souverän, gefolgt Elias von Maydell und den Surfern des Schleswig-Holsteinischen Landeskaders Marlon Meathner und Meno Büchler.

Die schwachen Windbedingungen an Tag 3 brachten die foilenden Surfer ans Limit; das geplante Wettfahrtprogramm geriet in Ver-zug. Geplant waren bis Tag 3 insgesamt 17 Rennen, es konnten aber erst zehn gefah-ren werden. Am vierten Tag nutzte die Wettfahrtleitung bis in den frühen Abend den guten Wind, um Wettfahrtausfälle aufzuholen.

Am letzten Tag waren windbedingt keine Wettkämpfe mehr möglich, es blieb bei den Ergebnissen des Vortages nach insgesamt 15 Wettfahrten. Überragender Deutscher-Meister mit insgesamt 10 ersten Plätzen wurde Jakob Dietzen aus Berlin, gefolgt von Elias von Maydell, ebenfalls Berlin und Meno Büchler aus Kiel.

Sophia Meyer surfte als erste Dame im männlich dominierten Starterfeld auf Platz 5.

Eindeutig bester U17 Surfer mit weitem Vorsprung war Lenny Friemel vom SV Wacker Burghausen (overall Platz 6), gefolgt von dem erst 12 jährigen Frantisek Burda aus der Tschechoslowakei (overall Platz 11) und Leon Meathner aus Kiel (overall Platz 13).

Für alle war die diesjährige Deutschen Meisterschaft ein toller Saisonhöhepunkt. Auch die Möglichkeit zum Austausch mit Jugendlichen der anderen Klassen bot interessante und bereichernde Begegnungen.

https://dwsv.net/

Bei den IQ Games  am Gardasee konnte Lenny in 5 Renntagen den 7. Platz von 52 Startern in der U 17 erringen. Gefahren wurden zunächst 12 Slaloms (nur Downwind) und Kursrennen (auch upwind). Anwesend waren 14 Nationen u.a. England, Türkei, Israel, Schweiz, Norwegen. Nach einem zwischenzeitlichen Rang 5 ging es zurück auf Rang 11! Doch die erforderlichen Top 10 zur Qualifikation für Finale (Medalrace) erreichte er dann doch noch durch eine Superleistung im Marathonlauf, einem Kursrennen über lange Distanzen mit Zieleinlauf direkt vor Torbole – was für eine Show! Letztendlich eine starke Leistung in einem internationalen Feld und bester Deutscher der gesamten Regatta.

Details unter iQ Games YJ Torobole mit den Ergebnissen

Ende Oktober fanden in Torbole die Weltmeisterschaften der weltgrößten Windsurf-klasse mit 300 Youngstern aus über 20 Ländern statt. Es war Lenny`s erstes Jahr im Regattasurfen und dann gleich eine WM mit vielen neuen Erfahrungen. Nach 6 Qualifika-tionsläufen der 89 U 17 Starter bei bis zu 35 Knoten verpasste Lenny trotz eines 11. Platzes in der ersten Wettfahrt die Goldfleet (Startfeld der besseren 45) leider knapp. In der Silverfleet war er dann vorne dabei, führte zeitweise und erzielte noch 2 erste Plätze. Am Schluss war´s dann Platz 3 in der Silverflotte und Platz 48 gesamt – ein rundum zufriedenstellendes Ergebnis mit guten Ausblicken für die EM in Sardinien und die WM in Zypern 2022. Parallel will Lenny das Foilen ausbauen und an nationalen Regatten der vom Deutschen Seglerverband neu geschaffenen Klasse Open Windfoil Youth, die sich dabei an dem Jugendformat der olympischen iQFOiL Junior- und Youth-Material orientiert, teilnehmen. Ob sich dann noch internationale Foil –Events ausgehen wird sich zeigen.

Weitere WM Eindrücke auf Facebook und unter https://worlds2021.techno293.org/

Bericht: Schorsch

Vom 24.09. bis 26.09.2021 fanden am Chiemsee die Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften im Windsurfen statt. Diese werden laut den Regelungen des Deutschen Seglerverbandes auf One Design Material Techno 293 gefahren, wobei die Bretter mit Schwert ausgestattet sind und je nach Altersklasse verschiedene Segelgrößen zum Einsatz kommen. Die Techno 293 OD Klasse ist die weltweit anerkannte Windsurfklasse für alle U-17 Wettkämpfe. Preiswert, einfach im Handling und mit großartiger Performance aus gestattet, wurde der Techno 293 OD in wenigen Jahren die dynamischste und größte Windsurfing Klasse weltweit. Die Einstiegsklasse besteht aus Einheitsmaterial mit nur einem Board und bis zu zwei Segeln in verschiedenen altersgerechten Größen für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Derzeit sind mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche in 55 Ländern weltweit auf den Boards unterwegs. Gefahren wird auf sogenannten „Race“-Kursen, meist ein Up-and Down oder ein Trapez-Kurs, wo- bei es sehr auf die Taktik und Strategie des Surfers ankommt. Der Techno 293 OD ist außerdem das offizielle Board der Youth Olympic Games.

Gemeldet waren 22 Teilnehmer verschiedener Altersgruppen aus 5 verschiedenen Vereinen von Prien bis Bruckhausen. Im parallel stattfindenden Bundesligafinale der Raceboardklasse für Erwachsene starteten 41 Teilnehmer, die bis aus Hamburg angereist waren.

Ausgerichtet wurden die Regatten vom Regatta Surfclub Prien, der am Harras sein optimales Zuhause hat. Nach gemütlichem Eintrudeln am Clubgelände gab es nach den Meldeformalitäten und Materialaufbau ein erstes Skippersmeeting am Freitag Mittag. Dabei wurde der Ablauf an Land und auf dem Wasser besprochen, auf spezielle Regeln und Signale hingewiesen und natürlich eine erste unverbindliche Windprognose durch die Wettfahrtleitung, allen voran Fredi Alfred Dillmann, abgegeben.  Die Prognose war für die ersten zwei Tage gut, der Sonntag eher ein Glücksspiel.

Danach gabs erstmal Verpflegung erster Güte, doch einsetzender West - Wind verlegte die Verdauungsphase kurzerhand aufs Wasser in die Bernauer Bucht!

Alle Starter hatten nun das gleiche im Kopf:  Peilen der Startlinie zwischen Startboot und Boje, Erkennen der besten Startposition und Anstellen an der Startlinie bis zum Countdown, der per Hupe und Flaggen geregelt wird. Dann geht’s auf die Kreuz (den Kreuzkurs, denn gegen den Wind geht’s nunmal nicht) zur Luvboje. Dort erste Kämpfe um die beste Position, es gelten genaue Vorfahrtsregeln, die von der Jury kontrolliert werden. Wenn jemand Vorfahrt hat, muss er den anderen darauf aufmerksam machen durch lautes Schreien  von „Raum“, fühlt sich jemand behindert muss er diesen durch ein lautes Protest kenntlich machen und nach dem Lauf dem Regattaleiter melden, mit Nennung von Zeugen – das Ganze ist manchmal alles andere als gemütlich und oft auch von harten Beiworten begleitet.

Nach der Luvboje geht es Vorwind zur Leeboje, dann wieder auf die Kreuz zur Luvboje, wieder Vorwind zur Leeboje und dann Halbwind ins Ziel zwischen Startboot und Zielboje. Die Dauer eines Races liegt geplant bei 25 min, ist aber je nach Wind dann länger oder kürzer.

Die erste Wettfahrt ging dank guten Windes, der teilweise das Gleiten erlaubte, mit respektablem Vorsprung an Lenny Friemel GER 21 vom SV Wacker Burghausen, vor dem amtierenden Deutschen Meister Eddie Burger GER 2802 und dem Bayerischen Meister Simon Huber GER 145 vom RSC Prien. Dahinter folgte Felix Burger und Emily Burger vom Windsurf-Club Saar sowie Emanuel Agel vom TV Bruckhausen ein. Außer kleinerer Techtelmechteln gab es keine Behinderungen, die sich auf die Platzierungen auswirkten.

Nach kurzer Pause mit Verpflegung durch die Betreuerboote (Wasser, Banane, Müsliriegel) gings gleich in die 2. Wettfahrt, denn der gute Wind hielt an.  Nachdem Lenny in der ersten Runde noch führte, gelang es Simon auf der 2. Kreuz zunächst den vor ihm liegenden Eddie und dann auch Lenny zu überholen. Je nur 15 m lagen nach der letzten Boje und Pumpkampf noch zwischen ihnen. Hinter den Dreien reihten sich dann Felix, Lukas, Emanuel, Brice … und Emily als bestes Mädchen ein.

Nach kurzer Rast und Verpflegung ging es wieder an den Start…bessere Seite war bei nachlassendem und drehendem Wind beim Startschiff – was die Meisten auch nutzten um kurz nach dem Überqueren der Linie sich freizusurfen und dann auf den Steuerboardbug zu wechseln. Lenny setzte sich gleich an die Spitze und behielt diese. Doch dahinter tobte ein harter Kampf mit Höhelaufen, Wenden, Pumpen….den schließlich Felix Burger vom Windsurfclub Saar vor Simon Huber und Eddie Burger jeweils vom RSC Prien für sich entscheiden konnte. Emily Burger vom WSCS konnte als 5. Und wieder bestes Mädchen noch aufschließen und so einem Stockerlplatz nahe bleiben.

Obwohl der Wind nun immer mehr nachlies, entschloß sich Regattaleiter Fredi S. dazu, es nochmal zu versuchen – und er behielt Recht, den bis zum Abschluss der 4. Wettfahrt herrschten faire Bedingungen. Also Zähne zusammenbeißen und Gedanken sammeln, kurz Taktik entwickeln und schon ertönt die Starthupe.  In der abendlichen Sonne war es gar nicht mehr so leicht die Luvboje zu erkennen! Der nachlassende Wind bescherte Vorteile für die leichteren Surfer, die 3 an der Spitze reihten sich um: Eddie vor Simon und Lenny, dahinter Felix, Lukas, Brice, Emanuel, Emily, Katharina Notter und Carina Niedermayer. Dann ab ans Ufer – die hervorragende Küche rief!!

Wettfahrtleitung und Bojenleger räumten noch zusammen, letzte geschwächte Teilnehmer wurden noch schnell verpflegt oder ans Land geshuttelt. Ein rundum gelungener erster Regattatag.

Erstes Signal 9.30 Uhr – aber kein Wind. Der lies sich Zeit, kam aber dann doch konstant diesmal aus Ost und etwas schwächer als am Vortag. Umso wichtiger war die Wahl der richtigen Startposition. Es tummelte sich fast alles an der Boje und startete auf Steuerboardbug… nur Lenny versuchte es von weiter weg von der Boje auf dem bevorrechtigten Backboardbug mit der Folge, dass einige ausweichen / Raum geben mussten. Leider taten das nicht alle und Lenny wurde sogar vom Brett gefahren – es wäre ein Protest fällig gewesen doch der blieb aus…! Lenny ging als 9ter auf die Kreuz …… wars das dann mit der Führung? Schwacher Wind und Dreher verlangten volle Konzentration, die Aufholjagd begann! Nach der ersten Kreuz noch 4. gelang dann doch noch ein 3. Platz in der 5. Wettfahrt hinter Eddie und Simon, vor Brice, Lukas und Felix. Die Führung blieb erhalten aber knapp mit einem Punkt vor Simon und Eddie. Fazit – auch Protest muss manchmal sein!

Aber nun galt es, dass passierte abzuhaken und nochmal durchzustarten. Diesmal gelang der Start an der Boje besser, eine gute Ausgangsposition! Aber eigentlich war die Seite am Startboot bevorteilt und von da kam Lilli mit Vorfahrtsrecht plötzlich auf die 3 Führenden Lukas, Simon und Lenny zu!! Noch unerfahren lies sich Lilli beeindrucken und drehte ab… was für ein Glück für die Drei – jede Wende bedeutet einen Nachteil. Es stellte sich die bekannte Reihgenfolge wieder her, Lenny vor Simon und Eddie, danach Emily, Lukas und Emanuel! Jetzt war klar, dass sich die ersten 3 die Führung ausmachen würden.

Nach kurzer Erholung, die Blasen gekühlt, Wasser getrunken und Riegel vernichtet, gings wieder an den Start. Aufgrund von Lillies Superstart waren nun fast alle dran ihr es nachzumachen. Und im Getümmel braucht man Glück um vorne zu bleiben. Am besten gelang das diesmal Felix und Emanuel. Da der Wind immer mehr nachließ, war es schwierig das im Lauf aufzuholen. Leichtere Surfer sind hier auch bei kleinerer Segelfläche bevorzugt und das Pumpen bringt nur bedingt etwas – und ist auch konditionell nicht durchzuhalten.  Doch auch diesmal s setzte sich das Windgefühl der Chiemseelokals durch – und es wurde spannend: Simon vor Eddie und Lenny hieß das Ergebnis. Somit waren Simon und Lenny punktgleich und Eddie nur einen Punkt dahinter.

Danach ging es erst mal zu einer Pause ans Ufer. Die sollte dann länger dauern, da kein konstanter Wind mehr aufkam. So gings` direkt ins Abendprogramm mit der lifeband powerjoints im Zelt und Nudel-Verpflegung im Mondschein.

Am Sonntag war die Windprognose schlecht und so begann das große Warten. Jede kleine Windboe trieb die Teilnehmer an den Strand, doch es wurde nichts mehr. Damit stand die Siegerliste fest: Trotz Punktgleichheit konnte Lenny Friemel wegen 3 erster Plätze die Deutsche Jugendmeisterschaft erringen, vor Simon Huber und Eddie Burger. Nach Siegerbild mit Bürgermeister gings ab auf den Steg: Gemäß dem alten Seglerbrauch wurde der stolze Sieger von seinen Surfkollegen gemeinschaftlich kurzerhand  ins Wasser geworfen. Es war eine dank vielen Helfern und perfekter Organisation des Regattasurfclub Prien rundum gelungene erste Deutsche Jugendmeisterschaft am Chiemsee, die allen Teilnehmern nicht nur wegen des strahlenden Wetters in Erinnerung bleibt.

Bericht: Georg Friemel