Oktober 2022: Surfreise Kos

Kann man im Oktober noch in einen vernünftigen Surfurlaub starten? Mit etwas Glück und ein wenig Spontanität, definitiv. Um genauer zu sein: Ein guter Windforecast und 3 Tage Vorlauf reichen. Zu dritt buchten wir am Freitagnachmittag den Flug für Sonntag. Mit Selbstversorgerunterkunft, Mietwagen und zwei Kitegepäcks für 8 Kites, 3 Boards und Foil, ging’s dann acht Tage nach Kos.

Die Unterkunft befand sich in der Nähe des Sandstrands und on-shore Spots Tigaki. Die vorgelagerten Inseln sorgen für Flachwasser und starken Wind aufgrund des Düsenef-fekts. Dieser Spot stellte sich sogar als bester Spot der Insel heraus. Sowohl unser Anfänger als auch die beiden Vollprofis kamen hier voll auf ihre Kosten.

Unser erster Tag war zugleich der erste Windtag seit längerem auf der Insel. Mit 25°C, 30 kts und 7er Kite an den ersten 3 Tagen konnte der Urlaub nicht besser star-ten. Durch die Strandnähe der Unterkunft waren natürlich zwei ausgeprägte Sessions pro Tag Pflicht. Die erste Session über Mittag wurde am Homespot zelebriert und Nachmittag gings dann mit dem Mietauto an verschiedene andere Spots der Insel. Im Osten der Insel liegt der Spot Psalidi in der Nähe der Hauptstadt Kos. Hier waren wir die beiden einzigen Kiter bei ca. 2 m Welle. Am vermeintlichen Flachwasserspot Kefalos im Westen der Insel trafen wir dann auf 3 m Welle bei 25 kts – definitiv eine der krasses-ten Sessions. An Tag 4 bis 8 lies der Wind dann etwas nach, worüber sich vor allem unser Anfänger freute. Doch 15 - 25 kts reichten immer noch völlig aus für 10 und 12 m² oder Foil.

Aufgrund des Spätsommers waren kaum Leute auf der Insel, was die ganzen Sun-setsessions so einzigartig machten. Pferde galoppierten am Sandstrand entlang, Hunde tollten im Wasser herum und wir surften der Sonne entgegen.

Durch die 100%ige Windausbeute blieb kaum Zeit für andere Aktivitäten. Doch eine Bergwanderung und das Nightlife in Kos ließen wir uns dann doch nicht entgehen. Der krönende Abschluss nach 8 Tagen durchgehender körperlicher Belastung, waren die heißen Quellen im Osten der Insel. Vollmond und Sternenhimmel machten auch diese Nacht unvergesslich.

Mit uns verließ der Wind die Insel dann auch wieder. 8 Tage Wind auf Kos und wir waren dabei – der perfekte Spätsommerurlaub.

Bericht: Fabi

August 2022: Surfreise Kreta und Peloponnes

Elafonissi
Lucas beim Freestylen
Tenda

Dieses Jahr sollte es für mich nach 4 Jahren in Folge Naxos Urlaub in ein neues Surfgebiet gehen. Kreta sollte es nun nach langem hin und her werden. Ein Freund, den ich ein paar Jahre zuvor auf Naxos kennen gelernt habe, brachte mich auf die Surfspots auf Kreta. Los ging der Urlaub für mich Ende Juli mit der Fahrt nach Ancona zur Fähre nach Patras. Die Fahrt verlief fast ohne größere Staus und ich erreichte die Fähre überpünktlich. Bevor das Boarding begann, habe ich noch schnell in der Wartezeit kleine Snacks für die Fähre vorbereitet, da man während der Fahrt nicht mehr ans Auto kommt. Camper in der Garage eingeparkt, ging es auch schon schnell hoch an Deck, um den besten Außenschlafplatz ergattern zu können. Die Fähre legte gegen 18:00 Uhr ab. Nun hieße es Zeit totschlagen für die nächsten 24h, bis die Fähre in Patras ankommt. Am nächsten Tag etwas zerklüftet von der unruhigen Nacht, legten wir gegen 19:00 Uhr griechischer Zeit an. Da meine Fähre nach Kreta aber erst am nächsten Abend ging, ließ ich den Abend bei einem Bier im 40km entfernten Aigio ausklingen. Den nächsten Tag verbrachte ich erst einmal ohne Stress am Strand, bevor ich gegen Nachmittag Richtung Piraeus aufbrach. Um 21:00 Uhr ging’s auf die nächste Fähre nach Heraklion auf Kreta.

Nach weiteren 10h Fähre nun endlich auf Kreta angekommen, ging es direkt nach Tenda, da dort für die nächste Woche der Forecast Segel von 4,4 und kleiner versprach. Angekommen am Spot reichte die Zeit nicht mal um den Bus richtig einzuparken, der Wind rief. Super erste Session und auch mit den Camper Nachbarn verstand ich mich auf Anhieb. Die nächsten zweieinhalb Wochen spielten sich in und um Palaikastro ab. Vormittags und nachmittags wurde viel gesurft und abends gemeinsam mit den Nachbarn gekocht bzw. Essen gegangen. Nach 3 Wochen legt der Meltemi leider eine Pause ein, mit keiner großen Hoffnung sich in naher Zukunft wieder zu ändern. Da wir es nach zwei Tagen ohne Wind schon nicht mehr aushielten, suchten wir nach neuen Spots, die nicht vom Meltemi abhängig waren. So viel die Wahl aufs 350km entfernte ganz im Westen liegende Elafonissi. Doch das Türkise Wasser zog nicht nur uns an. Jeden Morgen strömte eine Schar an Hotel-Besuchern mit ihren Mietautos in die Bucht eine. Ab 19 Uhr hatten wir dann jedoch die Bucht wieder fast für uns alleine. Der Wind ließ uns leider auch hier etwas im Stich. Nur eine Session mit 4,8 und etwas Folien. Nach drei Tagen Elafonissi zog es uns nun für einen Tag nach Falasarna. Der Spot sollte laut Beschreibung eine der wenigen Spots im Westen sein, der auch mit mäßigem Meltemi durch lokale Verstärkung gut funktioniert… wir sollten eines Besseren belehrt werden. Zwar fing der Wind wie angekündigt Mittag rum an, ließ aber schnell wieder nach und wurde sehr böig. Nach 2 h auf und ab ließen wir den Abend in der Taverne am Spot ausklingen. Leider verließ uns auch im Westen das Glück mit dem Wind, sodass wir beschlossen wieder Richtung Palaikastro aufzubrechen. Hier waren uns die Götter für zwei Tage gnädig und wir hatten nach einer Woche durchwachsener Sessions wieder gut Druck zum Freestylen. Einen weiteren Spot wollten wir noch auschecken. Xerokampos liegt unweit entfernt von Palaikastro, sollte aber laut einheimischen Surfern ein super Spot bei Süd-West Wind sein. Die Windvorhersage stimmte leider erst nach dem zweiten Tag. Zwei weitere Tage konnten wir so unserem Surfkonto gutschreiben und sie waren ein schöner Abschluss unsere Zeit auf Kreta. Hier trennten sich unsere Wege nach 4 Wochen. Am nächsten Tag ging es für mich wieder aufs Festland und zu Freunden nach Gythio. Hier verbringe ich die letzten Tage meines Urlaubs. Bisher ist leider nicht sehr viel Wind angesagt aber wir hoffen auf mehr.

hang loose Lucas